Mahlis in der Steinzeit


Immer wieder wird die Frage gestellt, in welcher Zeit zum ersten Male Menschen in unserem Wermsdorfer Gebiet nachweisbar sind. Ebenso wie in der weiteren Umgebung haben auch bei uns die frühen Stufen der menschlichen Entwicklung keine Spuren hinterlassen. Weder aus dem Paläolithikum – der Älteren Steinzeit – noch aus der Mittleren Steinzeit sind bisher Funde erwähnt. Dagegen ist die Kulturhinterlassenschaft aus der Jüngeren Steinzeit dem Neolithikum, verhältnismäβig reich an Steinwerkzeugen und Gefäβscherben. Diese Kulturperiode schlieβt etwa den Zeitraum von 4000 bis 2000 v. u. Z. ein. Aus diesem Zeitabschnitt können wir uns bereits ein ungefähres Bild von der Landschaft machen, die jene Menschen hier vorfanden. Eine Pollenanalyse des Torfes aus dem Göttwitzsee ergab die Entwicklung des Pflanzenkleides unserer Gegend etwa seit Ende der letzten Eiszeit (vor 10000 bis 12000 Jahren). Es läBt sich nachweisen, daβ zu dieser Zeit ein artenreicher Mischwald vorhanden war, in dem die Laubbäume vorherrschten. Auch geht daraus hervor, daβ das heutige Waldgebiet stellenweise Lichtungen aufwies, so dass die Voraussetzung für menschliche Ansiedlung durchaus gegeben war. Die Jüngere Steinzeit zeigt eine ganze Reihe verschiedener Kulturen, die zum Teil nach der Form oder Musterung der Tongefäβe benannt werden. In unserem Raum haben wir bisher nur Funde aus der Bandkeramik, aus der Kugelamphorenkultur und aus der Schnurkeramik aufzuweisen. Eine Vielzahl von sorgfältig aus Felsgestein gearbeiteten Beilen, Äxten und Hacken verschiedener Gröβe, von zierlichen Schabern, Klingen und Pfeilspitzen aus Feuerstein und eine Menge Gefäβscherben konnten geborgen werden.

 

Wo lagen nun die Siedlungen der Steinzeitleute? Wir können sie wohl dort suchen, wo sich die Funde von Scherben und Steingeräten häufen, wo vielleicht geschwärzte Steine im Ackerboden möglicherweise auf Herdstellen und dunkle Verfärbungen im Boden auf Abfallgruben deuten, oder wo eine gröβere Menge von Feuersteinabschlägen auf handwerkliche Arbeit schlieβen läβt.

 

Einige Siedelplätze sind durch solche Merkmale ziemlich sicher belegt. Da sind vor allem die Fluren von Wiederoda und Liptitz (Windmühlenberg) zu nennen.

 

Diese Siedelstätten von Wiederoda und Liptitz (Windmühlenberg nördl. vom Ort und um die Windmühle an der Straβe nach Remsa) sind eindeutig durch Tonware mit eingeritzten bandförmigen Mustern belegt.

 

Ebenfalls im Gebiet eines Berges”, nämlich dem des Steinberges” in der Forstabteilung 250, die unmittelbar an der Oschatzer Straβe nördlich von Mahlis liegt, sammelten Mitglieder der Wermsdorfer Arbeitsgemeinschaft einige Feuersteingeräte. Dass die damaligen Menschen sie hier nicht alle verloren” haben, ist wohl anzunehmen. Die Fundhäufung lässt deshalb auf eine Ansiedlung schlieβen.

 

Auch in der Südostecke des Wermsdorfer Waldes konnten Wermsdorfer Junge Archäologena verschiedene Feuersteingeräte und ein trapezförmiges Beil entdecken. Das ist nicht verwunderlich, denn auch die Fluren der Döllnitzdörfer zwischen Mahlis und Mügeln waren, wie die Bodenfunde beweisen, ein Siedelgebiet der Bandkeramiker.

 

Beitrag: Rudolf Lehmann

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